Medienmitteilung: Konsolidierung bei Jahresergebnis und Anbaufläche - Schweizer Zucker ist gefragt
Nach einer längeren Phase mit Verlusten und stetem Rückgang der Anbauflächen wurde zum zweiten Mal in Folge ein kleiner Gewinn ausgewiesen. Auch der Rückgang der Anbauflächen konnte vermindert und für das laufende Jahr sogar geringfügig ausgebaut werden. Die Rübenmenge war im Geschäftsjahr 2021/22 zwar etwas kleiner, trotzdem erhöhte sich der Umsatz auf rund 221.5 Mio. Franken mit einem Gewinn von 419'000 Franken. Dieses Ergebnis wurde auch dank den gestiegenen Zuckerpreisen erreicht. Der Verkauf stieg um 2% gegenüber dem Vorjahr auf 250‘000 Tonnen. Weiter im Trend ist der Bio-Zucker, dessen Absatz um 30% gesteigert werden konnte. Trotz stagnierender Anbaufläche und kleiner Ernte konnte damit das Ergebnis stabil gehalten werden.
Wetterkapriolen und Krankheiten
Das Frühjahr 2021 liess noch auf ein gutes Jahr hoffen. Im weiteren Verlauf des Jahres schlug das Wetter Kapriolen in Form von Kälte, intensiven Niederschlägen oder Hagelstürme. Auch die zu erwartenden Krankheiten liessen nicht auf sich warten und breiteten sich vor allem in der Westschweiz weiter aus. In einer überdurchschnittlich langen Kampagne wurden schliesslich rund 1.67 Mio. Tonnen Rüben verarbeitet, eine Menge die letztmals 2019 ähnlich hoch war. Daraus produziert wurden insgesamt 210'000 t Zucker, davon 10'500 t Biozucker. Die gesamte Verkaufsmenge lag mit 250'000 t rund 2% höher als im Vorjahr. Die fehlende Menge wurde mit zusätzlichen Zuckereinkäufen und dem Abbau von Lagerbeständen kompensiert. Erfreulich zeigte sich der Absatz von Biozucker, der um 30% auf 11'900 t gesteigert werden konnte. Wie auch beim Zucker überstieg bei den Futtermitteln die Nachfrage das Angebot. Der Bedarf konnte durch den Import von Trockenschnitzeln weitgehend gedeckt und der Erlös leicht angehoben werden. Gesamthaft schliesst die Schweizer Zucker AG somit mit einem positiven Ergebnis von CHF 419'000 Franken und einem Cashflow 17.4 Mio. Franken.
Hohe Preise und Kosten prägen das laufende Geschäftsjahr
Die hohen Energiepreise und die geopolitische angespannte Lage wirken sich direkt und erheblich auf den Zuckermarkt aus. Einerseits sind die Zuckerpreise stark angestiegen und erreichten in den letzten Monaten in der EU einen Höchststand von über € 1000 pro Tonne. Andererseits erhöhten sich die Kosten für Energie und Transport massiv und verhindern ein besseres Ergebnis. Zudem ist die Volatilität der Energiepreise gerade in der energieintensiven Zuckerwirtschaft eine sehr grosse Herausforderung. Das Altholzkraftwerk am Standort Aarberg wirkt sich diesbezüglich zwar positiv aus, deckt aber nur ca. 25% des gesamten, fossilen Energiebedarfs der Schweizer Zucker AG.
Ausblick
Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges werden auch das laufende Geschäftsjahr massgeblich beeinflussen. Welchen Einfluss die bereits gefassten und noch anstehenden schweizerischen und europäischen Entscheide im Bereich Pflanzenschutz, Landwirtschaft und Energie haben werden, kann derzeit noch nicht abschliessend beurteilt werden. Hingegen ist es für das laufende Rübenjahr gelungen, den Rückgang der Anbaufläche zu stoppen, diese sogar leicht auszubauen. Dies ist eine Folge der besseren Rahmenbedingungen und der höheren Rübenpreise, welche einerseits dank den vom Parlament im Jahr 2021 beschlossenen Massnahmen wie auch dem höheren Zuckerpreis umgesetzt werden konnten. Die Attraktivität der Zuckerrübe gegenüber anderen Kulturen konnte deutlich verbessert werden. Trotz allem braucht es aber zeitnah Fortschritte in der Forschung nach krankheitsresistenten Sorten und angepassten Anbaumethoden. Die bereits heute im Vergleich mit dem Ausland hohe Nachhaltigkeit muss zudem weiter verbessert werden. Nur so ist es möglich, die Anbaufläche nachhaltig zu stabilisieren und die Versorgung mit Schweizer Zucker langfristig sicherzustellen.