1. Ernteerhebung Zuckerrüben 2021
In der zweiten Märzhälfte herrschte ausserordentlich mildes und trockenes Frühsommer-Wetter. Bis Anfang April konnte die Rübensaat bei sehr guten Bedingungen abgeschlossen werden. Ein Temperatursturz nach Ostern mit mehreren intensiven Frostnächten verursachte vorwiegend in der Westschweiz Schäden an den noch jungen Rüben. Die kühlen Temperaturen und die bis Ende April herrschende Trockenheit führten insgesamt zu einer langsamen Jugendentwicklung. Nach einem ebenfalls kühlen Mai setzte mit den steigenden Temperaturen ein Wachstumsschub ein. Der Reihenschluss erfolgte mehrheitlich bis zum längsten Tag.
Nach den intensiven Niederschlägen der letzten Wochen sowie den zahlreichen Hagelereignissen präsentieren sich die Rüben derzeit unterschiedlich. Während sie sich auf leichten Standorden sehr gut entwickelt haben, sind auf Böden mit Staunässe grosse Ertragsverluste absehbar. Im Gegensatz zum letzten Jahr sind Blattkrankheiten bisher kein Thema. Ein möglicher Befall von viröser Vergilbung muss bisher nur auf einzelnen unbehandelten Standorten beobachtet werden. Auch Cercospora und SBR konnten sich bisher nicht ausbreiten.
Aufgrund der bisherigen Entwicklung wurden bei der ersten Proberodung keine Spitzenerträge erwartet. Bestätigt hat sich die hohe Blattmasse. Die gemessenen Zuckergehalte sind mit 13% ausserordentlich tief, was jedoch infolge der fehlenden Sonnenscheindauer nicht überrascht. Tiefer als erwartet sind die Rübenerträge ausgefallen. Einige der Erhebungsparzellen sind von Staunässe mit entsprechend tiefen Erträgen betroffen. Ob dieser Anteil repräsentativ ist, lässt sich nur schwer einschätzen. Die Resultate sind ähnlich wie 2016, auch in Bezug auf die Niederschläge. Damals bremsten die heissen und trockenen Monate August und September das weitere Rübenwachstum. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob dank der gesunden Blattmasse ein überdurchschnittliches oder – verursacht durch die anhaltende Nässe – ein unterdurchschnittliches Wachstum einsetzt.